"Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen"
(Primo Levi, 1986)
Die Gedenkfeier an den Novemberpogrom 1938 beginnt, wie seit über 20 Jahren, mit einem ökumenischen Gottesdienst, von der kath. und ev. Kirchengemeinde des Maifeldes gestaltet, in der ehemaligen Stiftskirche zu Münstermaifeld. Das diesjährige Gedenken fällt in eine Zeit mörderischer Terrorangriffe, furchtbaren Kriegsleids und einer für unsere jüdischen Mitbürger schwer erträglichen Bedrohungslage in unserem, in ihrem Land.
Dass Juden in Deutschland wieder Angst haben, macht betroffen und so bekunden sehr viel mehr Bürger als sonst mit der Teilnahme an dem Gedenken ihre Solidarität. Der Gottesdienst stellte thematisch die Frage nach Recht und Gerechtigkeit mit Blick auf das Gestern und das Heute in den Mittelpunkt. Auch das zweite Leitthema, dem die Gedenkfeier verpflichtet ist, klingt an. "Erinnern ist jetzt".
Dieser Mahnung entspricht der Beitrag der Schülerinnen und Schüler des Kurfürst-Balduin Gymnasiums vor dem Haus Bornstraße 3. Hier erinnern Stolpersteine an die Ermordung der Familie Diewald. Antisemitismus, Rassismus und Geschichtsvergessenheit bedrohen wieder jüdisches Leben in Deutschland, terroristischer Hass und Krieg töten Tausende, den Opfern gilt eine Schweigeminute.
Auf dem Platz vor der wiederaufgebauten Synagoge, deren verbrecherisch gelegter Brand am 10 November 1938 für die meisten der noch in Münstermaifeld lebenden jüdischen Einwohner zum Fanal des Holocaust wurde, endet die Gedenkfeier. Die Bürgermeisterin von Münstermaifeld verweist, vor dem Hintergrund der Vernichtung der jüdischen Gemeinde der Stadt, auf unsere Verantwortung für die, die sich heute wieder bedroht fühlen. Nach dem Verlesen der Namen der Opfer der Shoah, die in Münstermaifeld einmal zu Hause waren, betet ein Vertreter der jüdischen Kultusgemeinde in Koblenz im Gedenken an die Toten "El Male rachamim" und spricht ein Friedensgebet, den "Psalm 130".
Sein Dank zum Schluss an die Anwesenden für die zahlreiche und engagierte Unterstützung hinterlässt einen tiefen Eindruck.
Sein Dank zum Schluss an die Anwesenden für die zahlreiche und engagierte Unterstützung hinterlässt einen tiefen Eindruck.